Auch die Aufzucht der Jungtiere gestaltet sich bei Phelsuma grandis relativ einfach. Direkt nach dem Schlupf können sie in ein kleines Aufzuchtterrarium überführt werden. Bei mir ist das ein 30x30x30 ExoTerra Würfel.
Die Einrichtung des ersten Terrariums ist relativ einfach zu gestalten, vergleichbar mit dem Quarantänebecken. Als Bodengrund dient auch hier Küchenpapier. Allerdings nicht unbedingt aus
hygieni-schen Gründen. Erde könnte zwischen den Haftlamellen der kleinen Phelsumen stecken bleiben, was zur Folge hätte, dass sie nicht mehr klettern können.
Ansonsten können Bambus-stäbe verwendet werden. Ich habe zwei diagonal drin. Dazu Pflanzen als Kletter- und Versteckmöglichkeit. Diese müssen nicht zwing-end echt sein. Künstliche Pflanzen haben
den Vorteil, dass sie sich gut waschen lassen, einfach zu versorgen sind, wenn man sie nicht mehr braucht, man sie nicht giessen muss, sie nicht wächst usw. Zum Beispiel eine Bromelie wäre
passend. Die langen, breiten Blätter dienen als Kletter-, die Blatttrichter als Versteckmöglichkeit.
Während der Aufzucht ist das UV-Licht besonders wichtig. Deshalb verbringen bei mir die Jungtiere auch immer die sonnigen Frühlings- und Sommertage draussen. Der Aufenthalt unter dem natürlichen Sonnenlicht lässt sie viel besser gedeihen. Aber Achtung: Das Terrarium darf nur an einem Platz stehen, wo es den ganzen Tag auch Schatten hat. Der kleine Behälter wärmt sich unglaublich schnell auf. Da kommen locker 50°C zusammen. Für die kleinen Geckos kann das schnell tödlich enden.
Wann die kleinen Phelsumen in ein grösseres Terrarium umziehen dürfen, kann man selbst relativ gut abschätzen. Während sie im ersten Monat kaum wachsen, wachsen sie danach relativ schnell. Bei
mir ziehen sie nach zwei - drei Monaten um. Das nächste Terrarium ist bei mir wieder ein richtiges Holzterrarium. Ich benutze die Masse 45x45x100. Hier benutze ich auch richtigen Bodengrund,
verpflanze die Pflanzen fest usw. Lediglich eine Rückwand baue ich nicht ein, da Phelsumen kein Problem damit habe, an glatten OSB-Wänden hochzuklettern.
Nach ein, zwei Monaten im neuen Terrarium ist es dann so weit und ich mach mich auf die Suche nach einem neuen Besitzer.
Das Saubermachen der Aufzucht-terrarien ist eigentlich der grösste Aufwand, der bei der Aufzucht anfällt. Da die kleinen täglich gefüttert werden, koten sie auch dement-sprechend viel. Ich mache
einfach jeden Tag den Kot weg, den ich erreichen kann. Einmal wöchentlich nehme ich die Geckos aus dem
Terrarium und reinige das ganze Terrarium, inkl. Scheiben, Pflanzen, Bambus usw. Natürlich muss auch das Küchenpapier mindestens einmal wöchentlich ausgetauscht werden. Das ist leider nicht
verhinderbarer Stress für die Tiere. Es ist aber sehr schwierig, das ganze Terrarium zu reinigen, ohne die Einrichtung herauszunehmen.
Die kleinen Geckos beginnen unterschiedlich schnell zu fressen. Meist jedoch noch nicht am ersten Tag. Sie ernähren sich kurz nach dem Schlupf noch vom Dottersack im Ei. Danach sind sie nicht
wirklich wählerisch. Anfangs eignen sich vor allem Drosophilas zum Füttern. Die Jungtiere müssen bis ins Alter von ca. 2 - 3 Monaten täglich gefüttert werden! Danach kann man mal einen Fastentag
pro Woche einführen usw. Ebenfalls von Anfang an als Futtertiere geeignet sind Bohnenkäfer und (Erbsen-)Blattläuse.
Nach der ersten Woche werden auch schon kleinste Grillen und Heuschrecken angenommen. Nach zwei Monaten, kann man vlt. mal einen Mehlwurm zur Abwechslung anbieten. Auch bei Jungtieren sollten
alle Futtertiere, bei denen es möglich ist, bestäubt werden!
Auch den Jungtieren kann gut Wiesenplankton verfüttert werden, da man mit dem Kescher draussen so einiges an kleinen Insekten finden wird. Es sollte, wie bei den adulten Tieren, auf Abwechslung geachtet werden.
Naschereien sollten erst nach ca. einem Monat angeboten werden. Die Geckos sind anfangs noch recht ungeschickt. Sie könnten in den Brei o.ä. hineintreten und die Haftlamellen verkleben. Ausserdem
könnten sie beim Fressversuch daneben schnappen, die Nasenlöcher verkleben und allenfalls daran versticken.
Bohnenkäfer haben den Vorteil, dass man eine Heimchendose voll ins Terrarium stellen kann. Sie verlassen die Bohnen nach und nach, so kann man die Tiere über mehrere Tage ernähren.