Futtertiere


Ich stelle hier die gängigsten Futtertiere vor: 

Mittelmeergrille
Mittelmeergrille
Wanderheuschrecke
Wanderheuschrecke

Grillen 

Sie sind meine persönlichen Lieblingsfuttertiere. Sie sind nicht besonders flink und lassen sich ohne Problem mit der Zange ins Terrarium befördern. Phelsuma grandis frisst Mittlere und Grosse. Die Mittleren sind aber den Grossen vorzuziehen. Bei den Grossen zu beachten: 24h am Tag Gezirpe. Im Handel werden vor allem Steppen- und Mittelmeergrillen angeboten. Licht wird nicht benötigt. Die Grössen "Klein" und "Micro" sind als Futter für Jungtiere sehr gut geeignet.

 

 

Heimchen 


Auch Heimchen sind eine Art der Grillen. Sie sind aber viel schneller und flinker als andere Grillenarten (wie z.B. Mittelmeer- oder Steppengrille). Ihr Zirpen ist um einiges aggressiver. Ich meide sie deshalb wenn möglich als Futtertier. Vom Nährwert her bieten sie keine besonderen Vorteile, sind aber mühsamer zu händeln als andere Grillenarten. Sie hüpfen auch eher. Auch hier werden Grössen bis zu "Gross" angenommen. Kleine Heimchen sind auch als Futter für frisch geschlüpfte Jungtiere geeignet.

 

 

Heuschrecken  

Heuschrecken sind ebenfalls angenehme Futtertiere. Sie können natürlich nicht davonrennen. Bei ihnen ist Licht sehr wichtig. Mittlere sind geeignet für P. Grandis. Subadulte wurden von meinen auch schon angenommen, aber auch schon ignoriert. Sie sind vermutlich ein wenig zu gross. Im Handel werden Wüsten- und Wanderheuschrecken angeboten. Grosse Unterschiede gibt es bei den Arten nicht. Erwähnenswert ist aber vielleicht, dass Wüstenheuschrecken glatte Scheiben hochklettern können, Wanderheuschrecken aber nicht. Auch hier werden die kleinen Grössen von Jungtieren gerne angenommen. 

 

 

Mehlwürmer


Achtung! Der Mehlwurm ist die Larve des Schwarzkäfers und gilt als wurmartiges Insekt und sollte nur selten verfüttert werden. Alle wurmartigen Futtertiere haben einen sehr hohen Fettgehalt. Zweimal im Monat 2 - 3 Mehlwürmer sollten reichen. Sie dienen hauptsächlich der Abwechslung. Mehlwürmer sind nicht so einfach handzuhaben, da sie relativ klein sind. Ausserdem sind sie sehr wehrhaft, winden sich wenn sie mit der Zange gepackt werden. Sie benötigen nicht unbedingt Licht. Adulten Tieren verfüttere ich sie nicht, für Jungtiere sind sie erst ab einem Alter von ca. zwei Monaten geeignet, da sie vorher den Gecko verletzen könnten.

 

 

Zophobas  

Sie gleichen im Aussehen sehr den Mehlwürmern. Sie sind jedoch einiges grösser. Ein Wurm, zweimal im Monat reicht hier. Ihr relativ harter Panzer erschwert das anpacken mit der Zange. Sie sind sehr wehrhaft, manchmal unmöglich ins Terrarium zu befördern. Trotzdem mag ich sie mehr als Mehlwürmer, finde sie wegen der Grösse angenehmer. Sie besitzen äusserst starke Kiefer. Unter Umständen kann dies zu Verletzungen am Gecko führen. Wenn möglich sollten sie Kopf voran verfüttert werden. Der Mythos, dass Mehlwürmer und Zophobas bei lebendiger Verfütterung die Magenwände anknabbern können, ist aber frei erfunden! Gesunde Tiere kommen problemlos mit den Larven klar. Zophobas benötigen ebenfalls kein Licht. Für Jungtiere sind sie gänzlich ungeeignet.

 

 

Soldatenfliegenlarven 

Die Soldatenfliegerlarve wird noch nicht lange als Futter für Reptilien angeboten, eigentlich wären sie aber ein potentielles Superfutter: Obwohl sie Larven sind, enthalten sie viel weniger Fett als Mehlwürmer usw. Sie weisen ein nahezu perfektes Kalzium - Phosphorverhältnis auf, was bei Reptilienfutter sehr wichtig ist. Ausserdem enthalten sie Laurinsäure, ein natürliches Antibiotikum, was vorbeugend gegen gewisse Parasiten und bakterielle Infektionen hilft. Die Larven sollten in stets feuchter Erde bei Temperaturen zwischen 15 - 20°C gehalten werden. Darunter können sie sterben, darüber wachsen sie zu schnell und werden zu Soldatenfliegen. Diese haben aber fast keinen Nährwert mehr. Gefüttert werden sie mit Gurken, Karotten usw. Ich persönlich bin von Tieren aber nicht ganz so begeistert. Sie sind sehr inaktiv, was natürlich bewirkt, dass sich die Geckos kaum dafür interessieren. Bei mir fressen sie auch kein bisschen. Es kann aber auch sein, dass das daran liegt, dass der einzige Lieferant, den ich für dieses Futter bis jetzt gefunden habe, die Tiere schon halbverpuppt oder sogar halbtot liefert. Theoretisch also ein Powerfutter, in der Praxis muss ich wohl noch nach dem besten Anbieter suchen.

 

 

Wachsraupen

Wachsraupen sind ebenfalls wegen dem hohen Fettgehalt sparsam zu verfüttern. Die Phelsumen lieben sie. Kalzium- und Vitaminpulver haften an den Raupen deutlich besser als an Mehlwürmer oder Zophobas. Der einzige Nachteil ist, dass die Ernährung etwas schwierig ist. Die Wachsraupe ernährt sich eigentlich von toten Larven und Pollenrückstände in Bienenwaben. Wer einen Imker kennt, kann so etwas vielleicht auftreiben. Ansonsten gibt es relativ aufwändige Alternativen, die man selber machen kann. Anleitungen dazu findet man im Internet. Sie überstehen aber auch lange Zeiten ohne Futter. Nach einer gewissen Zeit verpuppen sie sich, was kein Grund dafür ist, sie wegzuwerfen. Es schlüpfen Wachsmotten, die von den Taggeckos auch gerne gejagt werden.

 

 

Rosenkäferlarven

Auch bei der Larve des (in der Terraristik beliebten) Rosenkäfers ist der Fettgehalt zu beachten und auch bei ihr gestaltet sich die Ernährung nicht einfach. Sie fressen weissfaules Holz. Man sollte sie also nicht in grossen Mengen kaufen, so dass sie auch ohne Nahrung durchkommen. Die Larven sind sehr gross und nicht optimal für die Verfütterung an Grosse Madagaskar Taggeckos. Man kann sie aber durchaus mal als Abwechslung verfüttern.

 

 

Schaben
 

In der Terraristik werden verschiedene Schabenarten als Futtertiere genutzt. Die meisten davon haben sich allerdings für Phelsuma grandis als ungeeignet entpuppt, da sie zu gross sind. Ein sehr gut geeignetes Futtertier ist allerdings die Schokoschabe. Sie hat die ideale Grösse und sind äusserst schnell und flink. Sie werden unglaublich gerne von Phelsuma grandis gejagt. Es ist schön zu sehen, wie sie sich an sie heranschleichen, aufbäumen und zuschlagen. Aber Achtung, Schokoschaben sind wie schon gesagt sehr schnell. Sie können sich so schnell bewegen, dass das für das menschliche Auge kaum mehr nachvollziehbar ist. Es sollte also vermieden werden, dass diese Tiere in die Wohnung gelangen. Auch sie können problemlos im Dunkeln gehalten werden, bevorzugen dies sogar. 

 

 

Regenwürmer  


Regenwürmer sind äusserst nahrhaft. Sie liefern besonders viel Kalzium. Allerdings gestaltet sich die Verfütterung etwas schwierig. Sie werden vermutlich am besten in einem Behälter ins Terrarium gestellt und so verfüttert. Ins Terrarium lassen geht nicht, da sie sich sofort eingraben. Mit der Zange verfüttern ist ebenfalls schwierig. Sie sind etwas glitschig und rutschen schnell von der Zange ab. Ausserdem hat Phelsuma grandis eine etwas aggressive Art auf Futtertiere zu reagieren. Sie beissen schnell in die Zange und verfehlen den Wurm.

 

 

Schnecken 
 

Über das Verfüttern von Schnecken habe ich im Buch "Faszinierende Taggeckos" gelesen. Das Verfüttern von Hausschnecken habe ich noch nicht versucht und werde dies vermutlich auch nicht tun. Dafür müsste man das Schneckenhaus zerdrücken, oder die Schnecke zuerst töten und das Haus entfernen. Das will  ich dem Tier nicht antun. Deshalb habe ich bisher nur kleine Nacktschnecken verfüttert. Dies war auch nicht ganz so einfach. Die Geckos haben sofort drauf reagiert und versucht die Schnecke zu fressen. Sie ist jedoch beiden mehrmals aus dem Mund gerutscht und sie mussten erneut zubeissen. Schlussendlich ging es aber gut, auch wenn der Fressvorgang etwas länger dauerte als bei anderen Futtertieren, war alles okay.

 

 

Fliegen  


Fliegen sind kein besonders nahrhaftes Futter. Sie sollten keines Falls als Hauptfutter dienen. Zur Abwechslung kann aber ruhig ab und zu eine Fliege verfüttert werden. Sie halten den Jagdinstinkt der Geckos auf Trab. Meine reagieren sehr schnell auf die Bewegungen der Fliege und fangen diese mit kaum wahrnehmbarer, erstaunlicher Geschicklichkeit. 

 

 

Drosophilas 


Drosophilas sind kleine Fruchtfliegen. Sie werden lediglich anfangs zur Aufzucht benutzt. Ausgewachsene Grandis werden sich nicht dafür interessieren. Sie sind also wirklich winzig. Als Futter für frisch geschlüpfte Geckos sind sie aber ideal. 

 

 

Blattläuse 

 

Blattläuse sind mit ihrer geringen Grösse ebenfalls als Futtertier zur Aufzucht geeignet. Sie sind an diversen Pflanzen in grossen Mengen zu finden. Aber Achtung: Es sollte immer darauf geachtet werden, dass nirgendwo Pestizide verwendet wurden! Im Handel sind auch Erbsenblattläuse erhältlich. Jungtiere scheinen sie zu lieben.

 

 

Spinnen  

Auch Spinnen können verfüttert werden. Im Fachhandel konnte ich sie bis jetzt noch nie im Angebot sehen. Sie werden aber gerne als Futtertier angenommen. Ihre eher schnellen Bewegungen wecken ebenfalls den Jagdinstinkt der Geckos. Natürlich ist dabei auf die Giftigkeit zu achten! Hausspinnen (Winkelspinnen) sind ideal. 

 

 

Nestjunge Mäuse  

Die kleinste Grösse an erhältlichen Mäusen - die nackten "Pinkies" - werden häufig auch als Futter für Phelsumen beschrieben. Meine Erfahrung ist, dass sich die Tiere kein bisschen dafür interessieren, auch wenn ich noch so damit rumzapple. Vermutlich ist das einfach für jedes Tier individuell und man muss es versuchen. Die Mäuse kauft man gefroren. Sie können problemlos einige Minuten ins warme Wasser gelegt werden, bis sie aufgetaut sind. Einen Vorrat an gefrorenen Mäusen zu bunkern nützt nicht viel, nach sechs Monaten sind die Nährstoffe weg. 

 

 

Wiesenplankton 

Natürlich können auch alle anderen Insekten aus der Natur verfüttert werden. Dies ist sogar das Beste. Diese Tiere sind schon viel nährreicher als gekaufte Futterinsekten. Die Grösse muss natürlich passen. Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass die Tiere weder geschützt noch mit Pestiziden verseucht sind. Die Liste der geschützten Arten findet man hier: Liste Gute Erfahrungen machte ich z.B. mit Junikäfern.