Beleuchtung


Die Beleuchtung ist ein sehr wichtiges Thema. Häufig ist sie unzureichend. Phelsumen brauchen ein sehr hohes Spektrum an Licht. Beim Licht kommt es auf drei Dinge an:  Helligkeit, Wärme und UV. Die Beleuchtung ist meiner Meinung nach ein sehr komplexes Thema. Leider kenne ich mich mit der Elektronik selbst auch nicht so gut aus und probiere hier relativ einfach zu erklären, was benötigt wird. 

Wer einen tieferen Einblick in die Beleuchtung haben möchte, kann hier die Terraria von September/Oktober 2012 erwerben: Hier Klicken, um zum Heft zu gelangen. In dieser Ausgabe ist die Beleuchtung das Hauptthema. Es ist einfach und doch ausführlich erklärt. 



Grundbeleuchtung

Phelsumen brauchen eine helle Beleuchtung. Man sagt eigentlich, dass sich in einem Phelsumenterrarium keine Schattenzonen befinden sollten. Ganz verhindern kann man das natürlich nicht. Für die Helligkeit ist einerseits mal die Grundbeleuchtung zuständig. Sie besteht aus einem (oder mehreren) Lichtbalken, der die ganze Länge des Terrariums einnimmt. Hier eignen sich T5 Röhren. Sie sind relativ neu in der Terraristik. Bisher wurden  T8 Röhren empfohlen. T5 haben aber eine viel bessere Farbtemperatur. Die Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. 

Je höher die Zahl K ist, desto weisser und kälter wirkt das Licht. Was wir als warmes Licht empfinden, ist für Echsen total ungeeignet. Das Licht sollte so weiss wie möglich sein, um so nah wie möglich an das natürliche Sonnenlicht heranzukommen. Die verwendeten Lampen sollten 4000K – 6500K aufweisen. Das Licht von T5-Röhren gleicht dem  Sonnenlicht eher als alle anderen  Leuchtstoffröhren.  Also als Grundbeleuchtung zur Helligkeit: So viel T5-Röhren über die ganze Länge des Terrariums. 



UV-Versorgung

Ultraviolettes Licht ist für die Tiere sehr wichtig. Man unterscheidet zwischen UV-A und  UV-B. UV-A regt bei Phelsumen den  Appetit an, sorgt für eine schöne Färbung und trägt zur Paarungslust bei. In der Netzhaut des menschlichen Auges befinden sich drei Zapfen, die für die Farbwahrnehmung zuständig sind. Einer, der rot aufnimmt, einer für blau und einer für grün.  Reptilien haben noch einen vierten Zapfen in ihrer Netzhaut. Dieser ist für UV-A zuständig. Ein Licht, das wir also gar nicht wahrnehmen, ist für Reptilien lediglich eine vierte Grundfarbe. Deshalb ist es wichtig, den richtigen UV-A Anteil zu haben, da das Licht für die Tiere sonst total anders aussieht, als es sollte.


UV-B bewirkt, dass das Vitamin D3 produziert wird. Ohne dieses Vitamin können die Tiere kein Kalzium in die Knochen einbauen. Wenn also die UV-B Beleuchtung mangelhaft ist, nützt auch das Bestäuben der Futtertiere nichts. Folgen sind Erweichung und Verkrüppelung der Knochen, Rachitis kann auftreten. Die Beste UV-Lampe die derzeit auf dem  Markt ist, ist die Bright Sun von Lucky Reptile. Ein ebenfalls gutes Konkurrenzprodukt wäre die SolarRaptor. Beide Lampen können verwendet werden, etwas anderes sollte man nicht nehmen. 

Viele im Handel angebotene UV-Lampen sind nicht nur unzureichend, sie können auch gefährlich sein. So kam es schon vor, dass manche Marken für Augenentzündungen gesorgt haben. Was man evtl. noch wissen sollte:  Keine Lampe kommt in Sachen  Helligkeit, UV und Farbe an die Sonne heran. Die Werte der Lampen sind im Vergleich zur Sonne lächerlich.  Trotzdem sollte man in eine Bright Sun nicht ungeschützt hineinschauen und auch da ist die Strahlung schon hoch. 

Die Bright Sun kombiniert UV-A mit UV-B.  Sie läuft nur mit Vorschaltgerät. Man unterscheidet zwischen konventio-nellem  und elektronischem  Vorschaltgerät. Die Elek-tronischen sind einfach moderner, dementsprechend auch teurer, aber leiser und kleiner. Sie sparen im Langzeittest allerdings viel mehr Stromkosten, was den teureren Anschaffungspreis wieder zweitrangig macht. Was man verwendet, kann man selber entscheiden. Ich verwende ein Magnetisches und ein Elektronisches und habe keine Probleme damit. Ein  Vorschaltgerät ist ein  Gerät, das zwischen Lampe und Stecker kommt. Bei der Bright Sun werden die Kabel mit einfachen Klick-Verbindungen verbunden. 


Das heisst, die Anschaffung einer Bright Sun beinhaltet: 

  • Die Birne selbst
  • Lucky Reptile Bright Control (Pro)  (Das Vorschaltgerät)  
  • Eine Fassung, vlt. mit Schirm

Für technisch Unbegabte wie mich, eignet es sich, im Zoohandel kurz nachzufragen, wie das mit dem Vorschaltgerät genau funktioniert. Ein Verkäufer wird bestimmt dazu bereit sein kurz die Verpackung zu öffnen und zu erklären wo was angeschlossen werden muss. Es klingt komplizierter als es ist. 

Wichtig:  Auch hier sieht man wieder, dass Glasterrarien nicht für Phelsumen geeignet sind.  UV-Strahlen können nicht durch Glas dringen. 

Das heisst, die Beleuchtung muss in einem Glasterrarium angebracht werden. Das ist unpraktisch und gefährlich. Es braucht viel nutzbaren  Platz, der Mindestabstand muss noch dazu berechnet werden und für Geckos mit Haftlamellen gibt es immer eine Möglichkeit, um an die Lampen zu kommen. Bei der Hitze könnten sie sich die Haftlamellen versengen. Deshalb sollte ein selbstgebautes Terrarium mit externem Lichtkasten verwendet werden, dann kann das UV-Licht durch das Gazedach dringen.



Wärme

Die Bright Sun ist auch gleich eine Wärmelampe. Wichtig ist, dass der auf der Verpackung angegebene Sicherheits-abstand eingehalten wird! Ansonsten können Verbren-nungen und Verletzungen verursacht werden. Auch die UV-Strahlung ist innerhalb des Mindestabstandes schädlich und kann zum Beispiel Hautkrebs verursachen 

 

Wie warm eine Lampe wird, hängt davon ab, wie viel Watt sie verbraucht. Das ist auf allen  Leuchtmitteln gross angegeben. Je nach Terrariengrösse, Material, Raumtem-peratur und anderen  Faktoren wird eine andere Wattzahl benötigt. Das muss einfach getestet werden, mit der Zeit hat man ein Gefühl dafür. Meist braucht man zwischen 50 und 70 Watt. Wichtig ist, dass man auch beim Vorschaltgerät dieselbe Wattzahl hat wie bei der Lampe selbst. Mittlerweile gibt es auch neuere Vorschaltgeräte von Lucky Reptile, die mit allen Wattzahlen funktionieren. Ich rate dazu, ein solches zu kaufen. So kann man später einfach die Birne wechseln, wenn die Temperatur nicht mehr stimmt. 

 

Wie schon unter Klima erwähnt, kann man einen zusätzlichen  Wärmespot mittags und nachmittags zuschal-ten, um eine zusätzliche Wärmemöglichkeit zu erreichen. Es ist nicht unbedingt nötig, aber empfehlenswert. 

 

Dabei muss man nicht irgendwelche teuren Marken-produkte aus dem Zoohandel bevorzugen. Wenn es nicht um UV geht, reichen Halogenspots aus dem Baumarkt, welche günstig erhältlich sind.

Halogenspot Wärmespot Osram Terrarium
Halogenspot von Osram

Geeignet sind zum Beispiel Halo-genspots von Osram (Bild). Es gibt sie in verschiedenen Grös-sen und Wattzahlen. Am ehesten wird eine mit 50, 75 oder 100 Watt benötigt, je nach Beschaf-fenheit, Grösse und Umgebung des Terrariums. Holz dämmt Wärme um einiges besser als Glas. Während ich beim Glasauf-zuchtterrarium einen 100 Watt-Spot benötige, braucht mein

Holzterrarium lediglich 50 Watt.

Warum brauchen Geckos hohe Temperaturen?

 

Wie alle Reptilien ist der Grosse Madagaskar Taggecko ein  Kaltblüter (= wechselwarm). Wir Menschen regeln un-sere Körpertemperatur über das Essen. Der Körper verwandelt Essen in Energie und in Wärme, was uns hilft, unseren  Körper auch im  kältesten Winter auf angenehmen 36°C zu halten. 

Kaltblüter können das nicht. Sie regeln ihre Körper-temperatur allein durch die Umgebungstemperatur. Des-halb liegen sie oft lange an einem sonnigen Ort und wärmen sich auf, bevor sie die gesammelte Körperwärme zum Jagen usw. verwenden. Das ist auch der Grund, warum sie so wenig zu fressen brauchen und unter Umständen ca. zwei  Wochen ohne Nahrung auskommen.