Klima


Zum Klima gehören verschiedene Eigenschaften. Es muss sowohl die Temperatur, als auch die Luftfeuchtigkeit und die Frischluftzufuhr beachtet werden. Zur Frischluftzufuhr: Frischluft ist natürlich für alle Terrarientiere wichtig. Jedoch hat sie bei den einen Arten, wie Chamäleons, eine viel höhere Bedeutung als bei anderen. Phelsumen sind nicht so stickluftempfindlich wie andere Tiere, eine normale Terrarienbelüftung reicht also aus. 

Bei einem selbstgebauten Terrarium würde ich unten einen Lüftungsstreifen über die ganze Länge und ein Dach aus Gaze verbauen. Wichtig ist, dass immer unten und oben eine Lüftungsfläche ist. Zusätzliche Lüftungsflächen, zum Beispiel an Seiten, sind nicht nötig. 



Temperatur

Die perfekte Temperatur erreicht man eigentlich nur mit mehreren Leuchtmitteln, die in verschiedenen Abständen eingeschaltet werden. Unbedingt nötig ist dies nicht, jedoch notwendig wenn man das Klima genauso wie in der Natur haben will. Das heisst, am Morgen wird es immer wärmer, mittags und nachmittags ist es am wärmsten und abends sinkt die Temperatur wieder ab. Dies ist zum Beispiel zu erreichen indem man zur normalen Beleuchtung mittags und nachmittags noch einen Wärmespot hinzuschaltet. (Mehr dazu: Beleuchtung). Man sollte ein Temperaturgefälle von im obersten Bereich des Terrariums 32 °C bis zu unterst ca. 23°C erreichen. An einem Sonnenplatz, dort wo der zusätzliche Spot zugeschaltet wird, sollten Temperaturen von 35°C bis 40°C erreicht werden. Diesen Ort können die Geckos aufsuchen um sich aufzuwärmen. Es sollte aber nur punktuell so warm werden und nicht im gesamten Terrarium! 


Die Temperatur nach der Nachtabsenkung sollte 18°C bis 20°C betragen. Hierzu müssen keine besonderen Massnahmen getroffen werden, diese Temperatur wird beim Ausschalten der Beleuchtung automatisch erreicht.

 Im Sommer kann problemlos das Fenster die ganze Nacht offen stehen, im Winter sollte dies vermieden werden. Wenn die Temperatur in der Nacht ein paar Grad über 20 ist, ist dies kein Problem, sie sollte jedoch nicht unter 18°C sinken. 

Die Temperatur sollte ausschliesslich über die Beleuchtung geregelt werden! Auch hier wieder das typische Überangebot im Fachhandel: Heizkabel, Heizsteine, Heizmatten usw. werden angeboten. Dies sollte alles nicht verwendet werden. Warum ist ganz einfach zu erklären: Phelsumen verbinden Wärme mit Licht. In der Natur kommt die Wärme immer von oben. Wenn irgendwo im unteren Bereich ein Heizkabel oder im Substrat eine Heizmatte verbaut ist und es wird zu warm im Terrarium entsteht ein Problem: Die Phelsume sucht nach kühleren Orten, flieht also nach unten (weil sie vom Licht weg will) wo sich aber die Wärmequelle befindet. Dies kann unter Umständen sogar zu Verletzungen (Verbrennungen) führen.


Klimadiagramm Antisiranana Madagaskar Wetter Temperatur
Diese Temperaturen sind auch im Terrarium anzustreben. (Quelle: http://www.transafrika.org)

Wir sehen, dass es in Madagaskar so gut wie keine Jahreszeiten gibt, da es so nah am Äquator ist. Eine Winterruhe ist deshalb nicht nötig. Die Temperaturen können eigentlich konstant gleich gehalten werden. Kleine Temperaturschwankungen gibt es dennoch und vor allem gibt es im Sommer mehr Sonnenstunden. Die Beleuchtung regelt man im Normalfall über eine Zeitschaltuhr. Im Sommer kann die Beleuchtungsdauer ca. 12 bis 14 Stunden betragen, während sie im Winter nur 10 bis 12 Stunden beträgt. 

Das ist sehr praktisch, da die Sonne ja auch bei uns im Sommer früher aufgeht und so sowieso der Raum "zu früh" erhellt wird. 

Ausserdem sieht man bei der Nachttemperatur, dass sie häufig nur knapp unter 25°C war, in diesem Jahr sogar gar nie unter 20. Deshalb wie oben schon beschrieben: Über 20 ist kein grosses Problem, aber unter 18 sollte sie nicht fallen. Solange im Winter die Fenster geschlossen sind, ist das aber automatisch der Fall.



Luftfeuchtigkeit

Man unterscheidet bei der Luftfeuchtigkeit zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit. In der Terraristik ist die relative Luftfeuchtigkeit (=RLF) relevant. Die Luft-feuchtigkeit bezeichnet das Wasser, welches in Form von Gas in der Luft vorhanden ist. Die RLF ist aber nicht überall gleich hoch. Wie hoch die RLF ist, hängt von der Lufttemperatur ab. Dies dehalb, weil die Luftfeuchtigkeit in Prozent angegeben wird. Dabei entspricht 100% der Menge Wasser die die Luft höchstens aufnehmen kann. Diese Menge variiert jedoch. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Deshalb ist es viel schwieriger, eine hohe RLF an warmen Orten zu erreichen als an kalten.

 

Es kann also an zwei verschiedenen Orten gleich viel Wasser versprüht werden, dort wo es wärmer ist, beträgt die relative RLF 20% während sie am kälteren Ort 80% beträgt. 

Dies erklärt ebenfalls den automatischen Anstieg der RLF bei Nacht, sobald die wärmende Beleuchtung ausgeschaltet ist. 

Phelsuma grandis braucht tagsüber eine nicht allzu hohe RLF. Im Norden Madagaskars kann die RLF tagsüber problemlos ca. 30% oder sogar noch weniger betragen. Im Grunde genommen gilt: Tagsüber muss man nicht auf die LF achten, sie hält sich von alleine genug hoch. Ab und zu sprühen schadet aber trotzdem nicht. Kurz vor Schluss der Beleuchtung lohnt es sich, einmal alles einzusprühen oder das Terrarium über eine Regenanlage beregnen zu lassen. So steigt die RLF automatisch auf die nötigen 80 - 100% bei Nacht. Natürlich schadet es nicht, zusätzlich morgens auch noch zu sprühen um die RLF ein wenig hoch zu halten. Bei einer bevorstehenden Häutung lohnt es sich, vermehrt zu sprühen, um Häutungsproblemen vorzubeugen. Auch hier kann man auf das Klimadiagramm achten:


(Quelle: http://www.transafrika.org)
(Quelle: http://www.transafrika.org)

Dabei stehen die Zahlen für die Anzahl Regentage pro Monat. Hier wird deutlich sichtbar, dass im Winter eine Regenzeit besteht. Während im Januar 16 Regentage verzeichnet wurden, waren es im September gerade noch zwei. Auch dies kann durch vermehrtes Sprühen im Terrarium simuliert werden.