Es bewährt sich entweder eine Einzel- oder Paarhaltung. Zwei Männchen funktionieren NIE. Diese haben ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Es ist nicht möglich, dass ein Männchen ein anderes in seiner Umgebung akzeptiert. Das dominantere Männchen wird das schwächere Verstossen. Es zieht sich zurück, stellt irgendwann das Fressen ein, stirbt. Also nur ein Männchen!
Auch zwei Weibchen vertragen sich meist nicht und sind "zickig". Die Gruppenhaltung von einem Männchen mit mehreren Weibchen scheitert im Normalfall ebenfalls, im Gegensatz zu vielen anderen
Echsen. Aber: Auch die Paarhaltung muss nicht zwangsläufig funktionieren. Schlussendlich hat immer noch jedes Tier seinen eigenen Charakter.
Das heisst, auch hier kann ein Tier das andere unterdrücken. Phelsumen sind relativ aggressive Arten was den Umgang mit Artgenossen angeht, sie könnten sich also auch gegenseitig verletzen.
Ausserdem kann es sein dass ein Männchen mit einem ausgeprägten Sexualtrieb ein schwächeres Weibchen viel zu sehr belastet und sie dem körperlich nicht standhält.
Am sichersten ist also die Einzelhaltung, trotzdem klappt die Paarhaltung meist.
Phelsumen können nicht wie Hund und Katze einfach kastriert werden. Nachwuchs ist also eigentlich unverhinderbar. Die Frage ist aber, wie man damit umgehen soll, wenn man gar nicht züchten will. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Ganz einfache Antwort: Mit nichts! Von Vergesellschaf-tungen ist ganz generell abzuraten! Es gehört in jedes Terrarium einfach nur eine Art, die in dem auf sie abgestimmten künstlichen Lebensraum leben kann. Das Problem ist, dass das Terrarium ein begrenzter Lebensraum ist. Zwei Arten haben keine Wahl als zusammen zu leben und können sich nicht aus dem Weg gehen. Deshalb sollte einfach nicht vergesellschaftet werden.
In der Literaturliste schreibe ich am Schluss, dass ich die allseits beliebten „Art für Art" Bücher nicht empfehlen kann. Da stehen verschiedene Informationen drin, die ich einfach als falsch ansehe. Als Beispiel gibt es da extra ein Kapitel zum Thema Vergesellschaftung. Da wird das als ganz normales Thema behandelt und es stehen sogar noch einige Vorschläge von Arten da, die sich angeblich eignen. Unter anderem steht da auch Acanthosaura Capra.
Ich kenne diese Art. Sie schwimmen und tauchen gern. Ausserdem sind sie Agamen und können kein stehendes Wassers sehen, das heisst: Sie gehören zu den Arten, die im Terrarium einen Wasseranteil und einen Wasserfall benötigen. Für Phelsuma grandis können genau diese Dinge lebensgefährlich sein! Ausserdem klettern A. Capra gerne mit ihren Krallen, brauchen knorrige Äste. Phelsumen können damit nichts anfangen. A. Capra braucht viel tiefere Temperaturen und weniger Licht, während Phelsuma grandis Sonnenanbeter ist. Alles in allem: Es passt von A - Z rein gar nichts, wird aber in einem Buch empfohlen. Ich finde das sehr traurig.
Man kann sich daran halten: Vergesellschaftung? Nein!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Urlaubs-versorgung. Am einfachsten ist es, einen Verwandten oder Bekannten zu haben, der täglich vorbei schaut. Vielen Leuten bereitet das Verfüttern von Lebendfutter Schwierigkeiten. Das ist kein Problem, solange keine längere Reise geplant ist. Bis zu zwei Wochen kann man die Geckos futterlos lassen. Man sollte sie dann einfach zuerst noch einmal füttern und vlt. ein paar Futtertiere mehr ins Terrarium geben, die auch noch für die nächsten paar Tage drin sind. Aber nicht zu viel! Also auf keinen Fall die ganze Menge, die sie in den zwei Wochen fressen würden.
Einfach zwei oder drei Futtertiere pro Gecko mehr. Vorbeischauen sollte trotzdem immer jemand. Nur um einen Kontrollblick auf die Technik zu werfen, dass das Licht funktioniert, die Regenanlage aufgefüllt ist oder von Hand gesprüht wird. Falls sich niemand findet, der das übernimmt, gibt es auch Stationen, wo man Reptilien abgeben kann. Einen solchen Dienst bietet im Raum Zürich zum Beispiel das Reptilien-Center in Schlieren an. Wie seriös dieser Dienst ist, weiss ich selbst nicht, da ich ihn noch nie benötigt habe. Natürlich ist das dann auch nicht kostenlos.
Sie stehen für die Anzahl Tiere eines bestimmten Geschlechts. Die erste Stelle steht immer für die Männchen, die zweite für die Weibchen und die dritte für unbestimmte Tiere
(Jungtiere).
Wenn ich also im Moment in Besitz von 1.1.2 Phelsuma grandis bin, heisst das ich habe ein Pärchen und zwei Jungtiere.
Das ist der falsche Weg. Bei Jungtieren kann das Geschlecht noch nicht bestimmt werden. Wenn man zwei Jungtiere vom selben Züchter übernimmt, ist die Chance gross, dass sie das gleiche Geschlecht haben. Das heisst, sobald sie geschlechtsreif werden, kann man sie nicht mehr zusammen halten.
Auch wenn sie per Zufall verschiedene Geschlechter hätten, wäre es Inzucht. Das allein wäre aber nicht das grösste Problem. Das Problem ist, dass sie zusammen die Geschlechtsreife erreichen (ca. nach 6 Monaten) und sich sofort verpaaren würden.
Ein Weibchen ist aber in diesem Alter noch nicht stark genug, um dem Paarungsdrang des Männchens nachzukommen. Das Weibchen sollte mind. zwei Jahre alt sein, bevor es zum ersten Mal zu einem
Männchen gesetzt wird.
Man kauft also entweder ein adultes Paar im Zoohandel oder ein Jungtier bei einem Züchter. Dieses zieht man auf, um das Tier kennenzulernen. Wenn es genug alt ist, schaut man sich nach einem gleichaltrigen Tier des anderen Geschlechts um.