Quarantäne


Die Quarantäne ist ein wichtiges, oft unterschätztes Thema. Quarantäne heisst, ein kleines Terrarium wird mit den nötigsten Dingen ausgestattet. Das neu besorge Tier lebt dann erst einmal dort drin. 

Egal ob ein Tier als Wildfang beim Zoohändler oder bei einem seriösen Züchter erworben wird, die Quarantäne ist immer notwendig. In dieser Zeit kann sich das Tier vom Transport erholen. Durch den Transport kann das Tier geschwächt werden, so haben Parasiten ein leichtes Spiel.  

Deshalb muss eine Parasitenkontrolle des Züchters nicht unbedingt heissen, dass das Tier im neuen Heim dann auch parasitenfrei ist. 

Wenn man ein grosses Terrarium einrichtet und die Quarantäne weglässt, kann das schlimme Folgen haben. Wenn das Tier tatsächlich Parasiten haben sollte, kann man das ganze Terrarium wieder ausräumen. Einrichtung wegwerfen, Terrarium desinfizieren und Einrichtung neu kaufen. 



Ablauf der Quarantäne

Da das Quarantänebecken nur ein Zwischenaufenthaltsort ist, muss die Grösse noch nicht stimmen. Dazu kann gut ein günstiges Terrarium aus dem Zoohandel verwendet werden. Die Marke ExoTerra produziert solche "Billig-Terrarien". Sie sind sehr einfach zu handhaben. Ich würde ein solches als Quarantänebecken empfehlen.

In Quarantäne sollten die Tiere natürlich alleine gehalten werden. Es sollte also zuerst das eine geholt werden, Quarantäne durchmachen, ins Endterrarium. Dann das andere und derselbe Ablauf. Als Grösse für ein Tier empfinde ich ein ExoTerra der Grösse 45x45x100 cm als angemessen. 

Die Quarantäne dauert unterschiedlich lang, je nach dem Zustand des Tieres. Erst einmal muss abgewartet werden, bis es das erste Mal Kot ausscheidet. Im Voraus sollte man sich beim zuständigen Tierarzt in der Nähe über die Kotuntersuchung informieren. Vermutlich erhält man beschriftbare Röhrchen für die Proben. 


Wenn Kot im Becken gefunden wurde, muss er in diesem Röhrchen zum Tierarzt gebracht werden. Dieser schickt ihn dem Labor zu, in dem er untersucht wird. Dies sollte möglichst schnell geschehen! Einige Zeit später erhält man das Ergebnis der Untersuchung per Post. 

Wenn der Befund negativ war, muss innerhalb der nächsten 14 Tage eine weitere Probe untersucht werden. Ist diese auch negativ, kann das Tier ins Endterrarium. Wenn der Befund positiv war, ist ein weiterer Tierarztbesuch nötig. Er wird Mittel zur Behandlung des Parasiten haben. Nach der angeordneten Kur muss eine weitere Kotprobe eingeschickt werden. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis das Tier frei von Parasiten ist. Sobald innerhalb von zwei Wochen zwei negative Tests durchgeführt wurden, kann das Tier ins Endterrarium.

 

Falls kein Befund vorlag, kann das zweite Tier einfach ins gleiche Quarantänebecken gesetzt  werden. Falls der Befund jedoch positiv war, muss man folgenderweise vorgehen: Bevor das Quarantänebecken nun für das nächste Tier verwendet werden kann, muss es ausgeräumt werden. Einrichtung fortwerfen und neu kaufen. Terrarium gründlich auswaschen, gegebenenfalls mit reinem Alkohol desinfizieren.



Einrichtung des Beckens

Die Einrichtung ist einfach zu gestalten. Eigentlich ist es wie ein Aufzuchtterrarium einzurichten: Kein Bodengrund, keine Rückwand. Eine Rückwand bietet kleinen Tierchen nur Platz um sich auszubreiten und ist schwer zu reinigen. Als Bodengrund sollte normales Küchenpapier verwendet werden. 

Dazu kommen zwei Bambusrohre, diagonal überschnitten und eine Pflanze die das Terrarium möglichst grosszügig ausfüllt, als Versteckmöglichkeit. Eine kleine Wasserschale und ausreichende Beleuchtung ist auch nötig. Eine Brightsun darüber reicht für die Quarantäne. 

Bei ExoTerra Terrarien werden oft die Lichtbalken mit ReptiGlo-Birne gleich mitangeboten. Diese sollte man nicht verwenden. Diese Birnen haben nicht genügend UV-Anteil und es wurde schon oft festgestellt, dass sie bei Phelsumen zu Augenentzündungen führen.  

Die nötige Luftfeuchtigkeit ist durch Sprühen von Hand locker erreichbar. Vielleicht ist nicht einmal mehrmaliges Sprühen täglich nötig.