Parasiten


Parasiten sind Lebewesen die auf Kosten anderer leben. Sie gehören zum Leben und sind in der Natur kein Problem. Es herrscht ein Gleichgewicht zwischen Parasit und Wirt (=befallenes Tier). Im Terrarium ist dies anders. Es ist ein begrenzter Raum und Parasiten können sich viel schneller ansammeln. Zu viel Parasiten können zum Tod des Wirtes führen. Ein Parasitenbefall ist kräftezerrend. Ausserdem können Krankheiten übertragen werden. Deshalb sind Parasiten im Terrarium zu vermeiden.

 

Der Halter muss keine Angst vor einheimischen Parasiten wie unseren Zecken haben, da sie exotische Tiere meiden.

Bei Parasiten unterscheidet man zwischen Endo- und Ektoparasiten (=Innen- und Aussenparasiten). Die Endoparasiten sind meist mikroskopisch kleine Tierchen, sogenannte Einzeller, die im Inneren des Wirts leben. Kokzidien, Flagellaten und Amöben zählen zu den bekanntesten Endoparasiten. Auch Würmer zählen zu den Endoparasiten. 

 

Ektoparasiten leben auf dem Wirt. Dazu gehören vor allem Milben (und die dazu gehörenden Zecken). Beides sind blutsaugende Spinnentiere. Ist ein Wirt von zu vielen Ektoparasiten befallen, kann der hohe Blutverlust zum Tod führen.



Parasitenbefall vorbeugen

Die „Quarantäne“ ist zum Vorbeugen von Parasiten sehr wichtig und wird häufig unterbewertet. In dieser Zeit, die das Tier in einem sterilen Terrarium verbringt, werden Kotproben entnommen. Am Besten fragt man beim reptilienkundigen Tierarzt in der Nähe nach, wie das funktioniert. Er kann alle nötigen Hilfsmittel bereitstellen und erklären wie das abläuft. 

Die Kotproben werden im Labor auf Parasiten untersucht. Wenn der Befund positiv ist, muss das Tier behandelt werden. Auch hier kann der Tierarzt helfen. Er wird Mittel haben, um die Tiere von Parasiten zu befreien. Erst wenn das Tier frei von allen Parasiten ist, darf es ins Endterrarium. Innerhalb von 14 Tagen müssen zwei Tests negativ sein, damit das Tier als parasitenfrei bezeichnet werden kann. 

Wenn man die Quarantäne auslässt, kann es sein, dass ein parasitenverseuchtes Tier ins Endterrarium gelangt. Wird dies später entdeckt, kann das ganze Terrarium wieder ausgeräumt werden. Die Einrichtung muss fortgeworfen, das Terrarium desinfiziert und gewaschen werden. Die Quarantäne dauert zwei Wochen bis drei Monate, je nach Befund und Behandlungszeit. In dieser Zeit kann das Terrarium einlaufen. Der Aufwand einer Quarantäne ist viel geringer, als ein verseuchtes Endterrarium desinfizieren zu müssen. 

 

Auch später sollte man regelmässig (1-2 Mal pro Jahr) Kotproben untersuchen lassen, um sicher zu sein, dass die Tiere gesund sind.



Behandlung

Es kann sein, dass man bei positivem Test auf Parasiten ein flüssiges Mittel vom Tierarzt erhält, welches dem Tier direkt in den Mund gespritzt werden muss. Nun haben wir mit unseren Geckos einen Sonderfall, da man sie nicht so einfach wie beispielsweise eine Agame fangen und festhalten kann. Der Grosse Madagaskar Taggecko ist nicht nur sehr flink, er würde sich auch in der Hand noch wehren und könnte ausserdem den Schwanz abwerfen. 

Es bietet sich deshalb an, das Medikament mit einer Spritze mit spitzer Nadel einem Futtertier zu spritzen und dieses anschliessend mit der Zange zu verfüttern. Besonders geeignet hierfür sind langsame, weiche Tiere wie Wachsmaden. Schnelle und harte Tiere wie Schaben oder Zophobas sind ungeeignet. 


Ein Medikament, das bei der Verabreichung zu Problemen führen könnte, kann auch indirekt über die Futtertiere verabreicht werden.
Ein Medikament, das bei der Verabreichung zu Problemen führen könnte, kann auch indirekt über die Futtertiere verabreicht werden.